Internationalität in der Offenen Jugendarbeit

Seit 2019 waren 19 Freiwillige aus unterschiedlichen Ländern jeweils 10-12 Monate in der Offenen Jugendarbeit (OJA) in Tirol tätig. Im Rahmen des EU-Programmes Europäisches Solidaritätskorps (EuSC) organisiert und begleitet die POJAT – der Dachverband Offene Jugendarbeit Tirol – den Einsatz von jungen Erwachsenen in vier Tiroler Jugendzentren (Park In/Hall, Point/Jenbach, Yunit/Schwaz, Chilli/Telfs). Ich durfte in einen Zeitraum von über eineinhalb Jahre das Projekt als Projektassistenz begleiten und unterstützen. Dabei gehörte es zu meinen Aufgaben, regelmäßige Treffen mit den Freiwilligen zu organisieren, planen und durchzuführen, was mir besonders viel Spaß machte.

Diese Treffen dienen der Qualitätssicherung, aber auch dazu, dass die Freiwilligen (die in unterschiedlichen Teilen Tirols tätig sind) sich untereinander kennenlernen. Insbesondere der Austausch und die Reflexion von OJA relevanten Themen waren zentral bei den Treffen. Die Freiwilligen sind während ihres Projektes in Jugendzentren tätig – sie erhalten dort Einblicke in die OJA und bringen sich mit ihren eigenen Fähigkeiten, Interessen, Projektideen in den Alltag der OJA ein. Bei den Treffen im POJAT-Büro erzählten Freiwillige davon, was sie in ihrem Alltag Positives und auch Herausforderndes erleben und auch was sie als Freiwillige in den Jugendzentren initiieren. Beispielsweise hat eine Freiwillige aus Lettland einen JuZe-Discord-Server gestartet, um Jugendlichen auch während Lockdowns die Möglichkeit zu geben, niederschwellig mit Jugendarbeiter*innen in Kontakt zu treten. Ein Adventskalender mit wechselnden Aktivitäten im Jugendzentrum wurde durch eine Freiwillige aus der Slowakei organisiert und bei der Nachmittags-Hausübungs-Betreuung unterstützten eine Freiwillige aus Portugal, sowie ein Freiwilliger aus Großbritannien. Auch sind Radiobeiträge durch die Freiwilligen im Rahmen des EuSC entstanden.

Besonders motiviert, hat mich ein Gespräch mit Stuart – ein Freiwilliger aus Großbritannien – der sein EuSC Projekt als „einen Katalysator für neue Verbindungen und Beziehungen zu Menschen“ beschrieb. Das Projekt gab ihm einen Grund, nach Österreich zu kommen und hier zu leben. Zudem hatte er während des Projektes, durch diverse Treffen und durch die Arbeit, eine Plattform, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Stuart erzählte, dass für ihn das EuSC Projekt eine Möglichkeit war, ein Leben kennenzulernen, bei welchem es nicht nur um Erwerbsarbeit gehe, sondern darum herauszufinden wo er einen Unterschied bewirken kann und wo er sich sinnvoll fühlt. Dies sei für ihn eine großartige Erfahrung, sagte er.

Dieses Projekt wurde 2021 mit dem österreichischen Jugendpreis ausgezeichnet. Auch zukünftig wird die POJAT alles daran setzten einen Mehrwert für alle Beteiligten – die Freiwilligen aus unterschiedlichen Ländern, die Gastgeber-Organisationen der OJA und insbesondere den Nutzer*innen der OJA: den Jugendlichen – zu gewährleisten.

Sollten Sie Fragen, Ideen, einen Blogbeitrag zum Veröffentlichen oder ein Feedback haben, freuen wir uns, wenn Sie uns schreiben unter office@pojat.at.

Felix (POJAT, Projektassistenz)

Weiterführende Links:

www.pojat.at

www.solidaritaetskorps.at